Der Ernst des Lebens beginnt jetzt – also lasst uns Spaß haben!

Was meine Coaching Ausbildung, das Buch „Starke Frauen“ (in welchem mein Porträt eines von 31 ist) und Spaß mit Vereinbarkeit und Work-Life Balance zu tun haben. Und wie ihr mit der entsprechenden Einstellung erfolgreich werdet.

Es fing mit meinem 18. Geburtstag an, als ich ständig diesen Satz hörte: „Jetzt bist du volljährig, jetzt beginnt der Ernst des Lebens!“. Dann bin ich immer kurz schaudernd zusammengezuckt – und weiter feiern gegangen.
Doch der Ernst des Lebens lässt einen nicht in Ruhe: Auszug, Studium, erster Job, Hochzeit, erstes Kind (oder in beliebiger anderer Reihenfolge ?). Wie bescheuert, das suggeriert ja, dass man eigentlich nur als Kind ein schönes Leben hat. Wobei, nicht mal da, denn heutzutage bedeutet ja sogar schon die Grundschule, dass es mit dem unbeschwerten, spaßigen Leben vorbei ist.

Also, was bedeutet denn überhaupt Ernst bzw. Spaß im Leben? Was davon ist erstrebenswert? Was macht dauerhaft glücklich? Und was hat das alles mit dem Thema Vereinbarkeit und Work-Life-Balance zu tun?

Zum Glück habe ich in den letzten Tagen und Wochen wieder unendlich viele inspirierende Menschen getroffen, die mich angeregt haben, mich aktiv mit diesen Fragen zu beschäftigen:

Coaching Ausbildung Teil 3

Letzte Woche fand das dritte Modul meiner Coaching Ausbildung statt (ich hatte hier davon berichtet). Das heißt fünf intensive Tage in Köln mit meiner Gruppe – Themen waren diesmal „Meine Persönlichkeit als Basis meiner Tätigkeit als Coach“ und „Von der Problemfixierung zur Lösungsorientierung im Team und in Organisationen“.
Neben der Tatsache, dass ich die Ausbildungstage liebe, weil das ein bisschen wie Schule ist (man trifft täglich seine Freunde und lernt noch was dabei), war auch wieder ganz viel Selbstreflexion dabei. Insbesondere über den Einfluss meiner Persönlichkeit auf mich als Coach habe ich sehr viel gelernt.

Spaß macht erfolgreich

Ich bin grade in Elternzeit mit Baby #3, in welcher ich diesen Blog gestartet habe, eine Ausbildung zum systemischen Coach mache, ganz viel netzwerke und mich um unser Ferienhäuschen in Frankreich kümmere. Ein tolles Leben, welches mir mega Spaß macht. Wenn ich dann Reaktionen bekomme wie „KRASS, was du alles machst!! Ich habe in meiner Elternzeit mal ein Jahr lang gar nichts gemacht oder Ich würde das nie schaffen oder Das wäre mir viel zu anstrengend“ bin ich im ersten Moment immer ganz erstaunt.

Und dann wird mir klar, dass das einfach nur mit dem Faktor Spaß zu tun hat. Ich liebe diese „Jobs“ in meiner Elternzeit; ich stehe morgens auf, und habe Bock das zu machen, und daher fällt es mir leicht. Klar bin ich auch eher der stressresistente Typ und brauche keine tageweise Me-Time, in der ich nur Netflix schaue. Aber in erster Linie macht mir das, was ich tue Spaß. Wenn man Spaß an etwas hat, ist man gut darin, und dann wird man erfolgreich. Eine ganz einfache Kausalkette.

Und jetzt kommen zwei ganz relevante Learnings hierzu aus dem Coaching, wobei das erste sehr persönlich ist und das zweite vielleicht hilfreich für euch:

Spaß als Schwäche?

Ich bin manchmal so kreativ und habe so viele Ideen, dass ich ganz ungeduldig werde, wenn ich sie nicht sofort umsetzen kann. Das geht so weit, dass mich sogar der Gedanke an zwei Wochen Urlaub negativ stimmt, wenn ich auf meiner aufgeregten Tatendrank-Welle schwimme. Denn Urlaub bedeutet, dass ich zu nichts komme. Kein Blogartikel, keine Coaching Sessions mit meinen Coachees, keine Weiterentwicklung unserer Wickelkommode.
Im selben Moment ärgere ich mich, dass ich überhaupt so denke, statt mich auf einen tollen Urlaub mit meiner Familie zu freuen. Ich werte dieses Verhalten also als Schwäche meiner Person.

Zauberwort Reframing

Und hier kommt der Transfer zur Coaching-Ausbildung: Es gibt ein ganz tolles Tool, das heißt Reframing, also „Umdeuten“. Das bedeutet im Coaching Kontext, dass bestimmte Tatsachen, Verhaltensmuster, Eigenschaften als Probleme, Versagen, Fehler oder Schwächen bezeichnet und betrachtet werden können. Es kann genauso aber auch ein positiver Rahmen gesetzt werden und eine positive Betrachtungsweise deutet diese um in Gelegenheiten, Learnings oder Stärken.

Ich kann mir bewusst Gedanken darüber machen, wann dieses aus meiner Sicht negative Verhalten auch gut und nützlich sein kann, und in welchen Situationen ich es mir beibehalten möchte. In meinem Beispiel: Diese Kreativität, der Tatendrang und mein starker Wille zur Umsetzung haben mich im Berufsleben sehr erfolgreich gemacht. Und vor allem: das führt dazu, dass ich Spaß bei der Arbeit habe. Im Umkehrschluss ist das auch das Hauptkriterium, nach dem ich mir gerade meinen neuen Job auswähle: Hätte ich Spaß dabei, täglich mit diesen Menschen zusammenzuarbeiten? Würde ich die meiste Zeit morgens aufstehen und „Bock haben“ da hinzugehen? Ruft dieser Job diesen starken Tatendrang in mir hervor?

Work-Life-Balance vs. Fun-no fun-Balance

Die (banale) Quintessenz ist also, dass man nur Spaß haben muss an dem, was man tut, dann hat man auch keinen Stress mehr. Wo wir schon beim Thema Work-Life-Balance sind. Ich hatte dazu eine andere sehr inspirierende Begegnung mit einem erfolgreichen Manager und Karriere-Coach. Seine Aussage: „Work vs. Life ist Quatsch. Arbeit und Leben verschwimmen sowieso. Es muss heißen Fun und no Fun, also welche meiner täglichen Tätigkeiten machen mir Spaß, und welche nicht – hier muss die Balance stimmen.“

„Fun Life“ Coaching

Genau das ist das Thema! Und die gute Nachricht ist: An diesem Teilbereich von Vereinbarkeit könnt ihr selbst aktiv arbeiten. Sorgt dafür, dass ihr Spaß im Leben habt, und der Rest kommt von selbst. Natürlich ist das leichter gesagt als getan: Negatives aus dem Leben eliminieren, bewusst genießen, unliebsame Aufgaben möglichst sein lassen. Aber hier kommt die zweite gute Nachricht: Ich habe aufbauend auf diesen Überlegungen und zahlreichen Coachings, welche ich in den letzten Wochen und Monaten dazu durchgeführt habe, ein Tool entwickelt. Wenn ihr Lust habt, es mit mir auszuprobieren, meldet euch gerne. Es heißt „Fun Life“ und der Name ist Programm ?

Warum macht es Sinn, sich damit zu beschäftigen?

Weil wir so eine Tendenz haben, immer auf etwas hinzuarbeiten. „Nur noch …, dann habe ichs geschafft.“ Nur noch dieses eine stressige Projekt fertig machen, dann trete ich im Job erst mal kürzer und mache mehr mit meiner Familie. Nur noch das Haus abbezahlen, dann geht’s uns gut. Ich finde, Durchhalten ist gut und wichtig (mich nerven Leute mega, die immer gleich hinschmeißen, und das versuche ich auch meinen Kindern mitzugeben). Aber das heißt doch nicht, dass das Leben ein Kampf sein muss!! Im Gegenteil! Wenn ihr es radikal haben wollt, stellt euch jeden Tag die Frage, ob ihr ein erfülltes Leben hattet, wenn es morgen zu Ende sein sollte.

Starke Frauen – Erfolg durch Spaß

Wenn ihr ganz konkrete Vorbilder braucht, die dies vorleben, dann empfehle ich euch das Buch „Starke Frauen“ von Jeannette Gräfin Beissel zu Gymnich. Jeannette hat 31 ganz tolle Frauen interviewt, welche alle eint, dass sie Spaß haben an dem, was sie tun – und das macht sie so erfolgreich. Gestern waren wir alle zusammen zur Buch-Erscheinung in Frankfurt bei der UBS und die anwesende Frauenpower war unbeschreiblich. Zum Beispiel Helen, die mit ihrem Mann in fünfter Generation ein Bestattungsunternehmen leitet und sich 24/7 365 Tage im Jahr mit maximalem Engagement um die Belange der Angehörigen kümmert; wir sind zusammen nach Frankfurt gefahren und hatten Dank Staus und Zugausfällen Gelegenheit uns intensiv auszutauschen. Oder Petra, die mit Lieblingsstil einen tollen Modeblog mit riesiger Followerschaft hat und ihre Passion für Mode und Lifestyle lebt. (Hier geht’s zu Petras Post dazu). Oder Jeannette selbst, die im letzten Jahr zusammen mit unserer Fotografin Claudia alles für dieses Buch gegeben hat – und nebenher noch ihre Stiftung, ihr Schloss und ihr Handtaschen-Label managt.

„Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten.“

Also vergesst den Ernst des Lebens und habt Spaß – jeden Tag! Mit dieser Einstellung muss sich auch keiner mehr fürchten vor den einschneidenden Erlebnissen des Lebens. Man braucht sich dann weder vor der Ehe zu drücken, noch das Kinderkriegen hinauszuschieben ?

PS: Wenn ihr ein Exemplar der limitierten Auflage von „Starke Frauen“ kaufen möchtet, meldet euch bei mir!

Fotocredit © Claudia Ast

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