Warum ihr die sozialen Medien nutzen solltet, um euch zu inspirieren, euch Vorbilder zu suchen und eure ganz persönliche Lebensvision zu entwickeln.
Eben habe ich den ziemlich inspirierenden Edition F Podcast gehört, #8 mit Kristina Lunz. Sie ist Mitbegründerin und Deutschlanddirektorin des Centre for Feminist Foreign Policy und Beraterin für das Auswärtige Amt.
Ich bin noch nicht ganz durch mit der Episode, aber schon das erste Zitat hat mich zum Nachdenken angeregt: „You can’t be what you can’t see“ – erwähnt von Kristina im Zusammenhang mit dem Mangel an Zugang zu Informationen von Arbeiterkindern. Kinder, deren Eltern nicht studiert haben (wie im Übrigen auch ihre eigenen Eltern), finden oft gar nicht so einfach den Weg zu einer akademischen Laufbahn.
Ich bin selbst kein Arbeiterkind; meine Eltern sind Ärztin und Schuldirektor, aber sie waren in ihren Familien jeweils die ersten, die studiert haben. Ich bin in Würzburg aufgewachsen, einer eher kleinen, behüteten Stadt wo die meisten Leute gefühlt Ärzte, Apotheker, Lehrer oder Juristen waren. Im Vergleich zum Rheinland (wo ich jetzt wohne) oder Rhein/Maingebiet (wo ich studiert habe) gab es dort auch kaum große Unternehmen oder Konzerne. Das hatte zur Folge, dass mir BWL als Studium nie so richtig ein Begriff war, und ich mir kaum vorstellen konnte, etwas anderes als Medizin, Lehramt oder Jura studieren zu können. Auch „Unternehmertum“ war mir kein Begriff, genauso wie Eliteunis. Selbst von meinen häufigen Auslandsaufenthalten musste ich mein Umfeld erst überzeugen – die Inspiration dazu habe ich über meinen Freund (und heute Ehemann) und seine Familie bekommen, die für die damalige Zeit schon sehr international unterwegs waren, u.a. weil meine Schwiegermutter keine Deutsche ist.
Ich habe meinen Weg trotzdem gemacht, aber sicherlich über ein paar Umwege (siehe dazu auch meinen Post über Niederlagen).
Was das alles mit den sozialen Medien und dem Zitat von Kristina Lunz zu tun hat?
Heute haben durch das Internet und die sozialen Medien alle jungen Leute die Möglichkeit, „zu sehen, was/wie sie mal sein möchten“. Wir können uns Vorbilder suchen, auch wenn diese sich nicht in unserem direkten Umfeld befinden. Wir können uns von allen möglichen Menschen inspirieren lassen, unabhängig von Zeitzonen und Availability. Dafür gibt es Insta, Blogs, Facebook, Communities. Dafür schreibe ich auch meinen Blog. Damit junge Frauen mit Ambitionen sehen können, dass es heutzutage geht, Kinder und Familie zu haben. (Eine „Auswahl“ an tollen Role Models findet ihr hier).
Das sind also die guten Seiten der sozialen Medien – wir bekommen alle Zugang zu Informationen, die wir noch vor 15 Jahren so niemals bekommen hätten.
Alles glitzert und glänzt
Die andere Seite der Medaille liegt auf der Hand: Die theoretische Möglichkeit, alles sein und schaffen zu können, was man nur will, generiert einen unheimlichen Druck. Die Social Media Welt ist schillernd und bunt und es gibt unendlich viele Vorbilder, die wir uns als Frauen suchen können. Man darf aber darüber nie vergessen, dass auf diesen Kanälen wirklich jeder nur zeigt, was er zeigen möchte, alles Negative kann man komplett ausblenden (so wie ich auf diesem Bild meine Falten retouchiert habe).
Mein persönlicher Tipp dazu: Lasst euch maximal inspirieren, aber vergleicht euch nicht. Die Devise lautet Cherry Picking: Sucht euch die besten Ideen/Eigenschaften/Angewohnheiten/Strategien eurer Vorbilder raus, und strickt daraus eure eigene, für euch perfekte Lebensvision. Und wenn ihr mal wieder denkt: „Krass, wie macht die das??“, dann versucht euch den Teil ihres Lebens vorzustellen, der nicht öffentlich ist. Oder ob ihr ernsthaft mit ihr tauschen wollen würdet (und dann müsstet ihr aber das GANZE Paket nehmen). Mir persönlich hilft diese Methode mega, denn irgendwas stört mich dann immer – und wenns der Ehemann ist, den ich hässlich finde ?
Eine Antwort auf „“You can’t be what you can’t see” war gestern – heute haben wir Social Media.“